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So funktioniert die Strombörse

Die Liberalisierung des Strommarktes ermöglichte in den 1990er Jahren die Einführung von europäischen Strombörsen. Prinzipiell gleicht eine Strombörse einer klassischen Wertpapierbörse. Auch hier bestimmt Angebot und Nachfrage den Preis des gehandelten Stroms. Besonderheiten ergeben sich allerdings aus der Tatsache, dass Strom kaum gespeichert werden kann und es, insbesondere durch den Ausbau der wetterabhängigen erneuerbaren Energien, zu starken Schwankungen in der Stromproduktion kommen kann.

Strombörse

Wie genau die Strombörse funktioniert, welche Strombörsen sich in Europa etabliert haben und inwiefern die Preise an der Strombörse Einfluss auf den vom Verbraucher zu zahlenden Strompreis haben, wird nachfolgend erklärt.

Europäische Strombörsen und ihre Geschichte

In Europa haben sich heute eine Reihe von Strombörsen etabliert, die parallel zueinander existieren. Die wichtigsten Strombörsen im Überblick:

  • Nord Pool: 1993 gegründet nimmt die Nord Pool eine europäische Vorreiterstellung ein. Auf der Nord Pool handeln heute die skandinavischen Länder Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark sowie die baltischen Staaten Lettland, Estland und Litauen ihren Strom.
  • Amsterdam Power Exchange (APX): Die 1999 in Amsterdam gegründete Amsterdam Power Exchange (APX) ist für den in den Niederlanden gehandelten Strom zuständig. Sie stellte die erste Strombörse in Kontinentaleuropa dar.
  • Energy Exchange Austria (EXAA): Seit 2001 hat auch Österreich mit der Energy Exchange Austria (EXAA) eine eigene Strombörse.
  • European Power Exchange (EPEX SPOT): Die 2008 gegründete EPEX SPOT hat ihren Sitz in Paris und bedient den kurzfristigen Stromgroßhandel. Die Strombörse deckt die Stromspotmärkte in Frankreich, Österreich, Deutschland und der Schweiz ab.
  • European Energy Exchange (EEX): Die u.a. für den deutschen Stromhandel zuständige European Energy Exchange (EEX) ist heute die größte Energiebörse in Kontinentaleuropa. Ihr heutiger Sitz befindet sich in Leipzig. 240 Börsenteilnehmer aus 24 Ländern sind auf der EEX aktiv. Hervorgegangen ist die EEX aus einer Fusion der in Frankfurt am Main ansässigen European Energy Exchange (EEX) sowie der Leipzig Power Exchange (LPX).

Handel mit Strom – So funktioniert die Strombörse

Wie funktioniert der Handel mit Strom an einer Börse im Detail? Der grobe Mechanismus des Stromhandels ist schnell erklärt. Im Wesentlichen bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis des gehandelten Stroms. Produzieren Unternehmen mehr Strom als die mit den Abnehmern vertraglich festgelegte Menge, können sie diese Menge an der Strombörse zu einem selbst festgelegten Mindestpreis anbieten. Je mehr Anbieter zur gleichen Zeit überschüssigen Strom an der Börse anbieten, desto höher wird die Konkurrenz und desto niedriger gestaltet sich der Strompreis. An sehr windigen oder sonnigen Tagen zum Beispiel ist es wahrscheinlich, dass die Strompreise an der Strombörse – in Folge der hohen Mengen des produzierten Ökostroms – niedrig ausfallen. Es kann sogar sein, dass der Strom vollkommen kostenlos gehandelt wird.

Video: Wie die Strombörse funktioniert

Um die Strombörse zu verstehen, ist eine Kenntnis der folgenden Begriffe empfehlenswert.

  • Handelsverfahren: Im Rahmen des Stromhandels an der Strombörse kommen verschiedene Handelsverfahren zum Einsatz. Besonders häufig kommt der Mechanismus der zweiseitigen Auktion zum Einsatz, in dessen Rahmen sowohl Käufer als auch Verkäufer ihre Angebote verändern können. Der Handel selbst erfolgt prinzipiell mit zuvor festgelegten Stromblöcken.
  • Graustrom: An der Strombörse wird ausschließlich Graustrom gehandelt. Das heißt, dass es nicht ersichtlich ist aus welchen Quellen der gehandelte Strom stammt. Zwischen Ökostrom und Strom, der aus konventionellen Quellen stammt, wird keine Unterscheidung getroffen.
  • Clearingpreis: Geschäfte werden an der Strombörse immer zum sogenannten „Clearingpreis“ abgeschlossen. Dieser wird via Computer ermittelt und beschreibt den Preis, der – bedingt durch die jeweiligen Mindestpreise von Käufern und Verkäufern – eine höchstmögliche Zahl an Geschäftsabschlüssen erlaubt. Auf diese Weise können so viele Angebote und Nachfragen wie möglich bedient werden.
  • Prognoseverfahren: Prognoseverfahren und deren Weiterentwicklung stellen im Zusammenhang mit dem Stromhandel ein wichtiges Instrument dar, da sie in gewissem Rahmen eine Preissicherung ermöglichen können.

Spotmarkt und Terminmarkt im Überblick

An der EEX wird Strom entweder am Spot- oder am Terminmarkt gehandelt. Die beiden Varianten unterscheiden sich grundlegend.

  Spotmarkt Terminmarkt
Eigenart Auf dem Spotmarkt werden zumeist kurzfristige Geschäfte abgeschlossen. Der Terminmarkt ermöglicht es, langfristige Lieferungen von Strom vertraglich zu garantieren.
Laufzeit Die gehandelten Strommengen beziehen sich auf den nächsten Tag. Gehandelt wird in Zeitblöcken oder Stundenkontrakten. Standardisierte Produkte wie Futures und Optionen ermöglichen es, langfristige Verträge für den Stromhandel abzuschließen. Entsprechende Terminverträge können sogar über mehrere Jahre abgeschlossen werden.
Vorteile Kurzfristige Überkapazitäten oder Engpässe können über den Spotmarkt aufgefangen werden. Der Terminmarkt ermöglicht den Beteiligten eine gewisse Planungssicherheit.

Strombörse und Strompreis – Die Zusammenhänge

Zwischen der Strombörse und dem Strompreis, den private Verbraucher zahlen müssen, gibt es tatsächlich Zusammenhänge. In der Regel fallen diese jedoch sehr gering aus. Das liegt daran, dass sich rund drei Viertel des Strompreises ohnehin aus festen Faktoren wie Netznutzungsentgelte, Abgaben und Steuern zusammensetzt.

Wird Strom – in Folge einer Stromschwemme durch die Erneuerbaren – besonders günstig gehandelt, entstehen zwar Preisvorteile für Versorger, diese müssen jedoch nicht an private Verbraucher weitergegeben werden. Tatsächlich geschieht dies in den seltensten Fällen. Niedrige Strompreise durch eine vermehrte Produktion von Ökostrom haben für Verbraucher sogar einen gegenteiligen Effekt. Durch die Ökostromumlage müssen sie den Differenzbetrag aus festgelegtem Vergütungssatz und aktuellem Strompreis draufzahlen. So können niedrige Strompreise an der Strombörse für Verbraucher paradoxerweise zu steigenden Stromkosten führen.

Kritik an der Strombörse

Seit langem gibt es im Zusammenhang mit der Strombörse auch kritische Stimmen. So sorgt etwa die vergleichsweise kleine Zahl der beteiligten Marktteilnehmer immer wieder für Besorgnis, da sie – zumindest theoretisch – eine Preisbeeinflussung im eigenen Sinne vereinfacht.

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