Stromanbieterwechsel trotz negativer Schufa – Geht das?

Im Rahmen eines Stromanbieterwechsels lässt sich viel Geld sparen. Gerade für Verbraucher, die noch beim Grundversorger sind, ergibt sich in der Regel ein beträchtliches Sparpotenzial. Nicht verwunderlich also, dass in Zeiten hoher Strompreise Stromanbietervergleiche und – daraus resultierend – Stromanbieterwechsel hoch im Kurs stehen. Speziell für Verbraucher, die knapp bei Kasse sind, sind entsprechende Wechsel lukrativ.

Stromanbieterwechsel ohne Schufa bzw. mit negativer Schufa

Doch was, wenn ein negativer Schufa-Eintrag vorliegt? Ist ein Wechsel dann noch immer möglich – oder von vornherein ausgeschlossen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema „Stromanbieter wechseln trotz negativer Schufa“ und verraten Tipps und Tricks, wie es mit dem Wechsel doch noch klappen kann.

Schufa-Anfrage des Stromanbieters – Was gibt die Schufa über mich preis?

Das Szenario: In der Vergangenheit wurde (aus welchen Gründen auch immer) ein negativer Schufa-Eintrag kassiert. Im Zusammenhang mit einem geplanten Stromanbieterwechsel stellt sich nun die Frage: In wie weit nehmen Stromanbieter eine Bonitätsprüfung ihrer Kunden vor und welche Konsequenzen ergeben sich aus der Schufa-Auskunft?

Prinzipiell steht es jedem Stromanbieter frei sich bei der Schufa nach der Bonität eines potenziellen Kunden zu erkundigen. Tatsächlich machen auch viele Stromanbieter von der Möglichkeit einer Bonitätsprüfung Gebrauch. Dabei werden allerdings keine empfindlichen Daten über die eigene Person weitergeben, sondern lediglich Informationen, die auch kreditrelevant sind.

Negative Konsequenzen muss man bei einer unverbindlichen Anfrage zu einem Stromanbieterwechsel also nicht befürchten – abgesehen von einer Absage natürlich.

5 Tipps, wie es mit dem Wunschanbieter doch noch klappt

Die spannende Frage, die sich im Rahmen eines gewünschten Stromanbieterwechsels stellt, lautet: „Wie geht der Stromanbieter mit den von der Schufa gelieferten Informationen um?“ Die gute Nachricht zuerst:

Ein negativer Schufa-Eintrag bedeutet keineswegs zwangsweise das Aus des Traums vom günstigen Strom. Vielmehr liegt es im Ermessen des Anbieters, ob und zu welchen Bedingungen dieser den Abschluss eines Vertrags erlaubt.

Im Folgenden geben wir 5 Tipps, deren Beherzigung die Chance auf einen erfolgreichen Stromanbieterwechsel ohne Schufa erhöhen kann:

  • 1. Ehrlichkeit zahlt sich aus: Stromanbieter haben keine Schwierigkeiten damit die Angaben zur Bonität zu überprüfen. Es lohnt sich daher normalerweise nicht negative Schufa-Einträge zu verheimlichen. Im Gegenteil: Wer lügt, erhöht die Wahrscheinlichkeit vom Wunschanbieter abgelehnt zu werden. Ehrlichkeit zahlt sich dagegen in der Regel aus. Wer offen mit vergangenen Zahlungsschwierigkeiten umgeht, öffnet den Raum für individuelle Gespräche und Lösungen.
  • 2. Kaution: Unter Umständen kann ein Stromanbieterwechsel nach dem Hinterlegen einer Kaution trotzdem erfolgen. Die Kaution dient dem Anbieter als Sicherheit und kann einbehalten werden, falls es zu Zahlungsschwierigkeiten kommen sollte.
  • 3. Vorkasse: Neben dem Hinterlegen einer Kaution ist bei manchen Anbietern auch Vorkasse möglich, die das Risiko eines Zahlungsausfalls durch den Kunden senkt und somit gerade für Verbraucher mit negativer Schufa interessant ist. Speziell bei sogenannten Pakettarifen, in deren Rahmen eine ganz bestimmte Menge an Kilowattstunden Strom erworben wird, ist das üblich. Aber, und das ist ein großes Aber, Paketpreise sind nur für Verbraucher zu empfehlen, die ihren Verbrauch sehr gut einschätzen können. Bei Überschreiten der vorgegebenen Menge kommt es mitunter zu erheblichen Mehrkosten und die Ernüchterung über den vermeintlich günstigen Deal folgt auf dem Fuße.
  • 4. Probieren kostet nichts: Der Antrag auf einen Stromanbieterwechsel ist schnell ausgefüllt. Für die Antragssteller gehen damit also keine Nachteile einher. Die goldene Regel lautet daher: Probieren kostet nichts! Im besten Fall können Sie trotz negativem Schufa-Eintrag problemlos wechseln, im Worst-Case-Szenario wird der Antrag abgelehnt und Sie müssen sich nach weiteren Alternativen umschauen.
  • 5. Persönliches Gespräch suchen: Im Zweifelsfall lohnt es sich mit dem Wunsch-Stromanbieter das persönliche Gespräch zu suchen. So hat man Gelegenheit die eigene Finanzsituation darzulegen und zu erklären und gemeinsam individuelle Lösungen zu erarbeiten.

Kaution, Vorkasse und Co. – Pro und Contra

Das Modell von Kaution oder Vorkasse ist eine gute Möglichkeit, um – einer negativen Schufa zum Trotz – zum Wunsch-Stromanbieter wechseln zu können. Allerdings gehen hiermit sowohl Vor- als auch Nachteile einher, die es abzuwägen gilt. Im Folgenden pro und contra in der Kurzübersicht:

Pro VorabzahlungContra Vorabzahlung
  • Trotz negativem Schufa-Eintrag kann von günstigen Preisen der Stromversorger profitiert werden. Gerade für Verbraucher, die knapp bei Kasse sind, ein entscheidender Vorteil!
  • Die Preisersparnisse gegenüber dem Grundversorger sind oft so groß, dass sich der Wechsel selbst bei dem unwahrscheinlichen Fall einer Anbieter-Insolvenz schon nach wenigen Monaten rechnet.
  • Wird Vorkasse im Zusammenhang mit einem Paket-Tarif geleistet, kann es – bei einem wesentlich höherem Stromverbrauch als angenommen – zu Mehrkosten kommen.
  • Größere Beträge (beispielsweise bei einer Kaution) wären anderes womöglich besser angelegt.
  • Der Verbraucher trägt das Risiko einer Insolvenz des Anbieters. Im schlimmsten Fall ist die Vorauszahlung weg.

Stromanbieterwechsel auch bei negativem Schufa-Eintrag möglich

Zusammengefasst lässt sich sagen: Ein negativer Schufa-Eintrag ist kein Grund, generell auf einen Stromanbieterwechsel zu verzichten. Auch wenn nicht jeder Stromanbieter ohne Weiteres bereit sein wird einen Vertrag trotz negativer Schufa abzuschließen, lohnt sich eine ehrliche Anfrage. Nicht selten lassen sich individuelle Lösungen finden, die es Verbrauchern erlauben trotz negativer Schufa in den günstigen Wunschtarif zu wechseln.

Siehe auch:

Quellen

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