Deutsche Privathaushalte zahlen zweithöchsten Strompreis der EU
09.06.2015 – Privatverbraucher in Deutschland zahlen den zweithöchsten Strompreis in der EU. Grund für die hohen Preise sind in erster Linie die hohen Steuern und Abgaben. Experten warnen vor einer wachsenden sozialen Ungerechtigkeit.
Wie aus einer neuen Statistik hervorgeht, zahlen deutsche Privathaushalte den zweithöchsten Strompreis in der EU. Mit 29,30 Euro für 100 Kilowattstunden Strom liegt Deutschland im zweiten Halbjahr 2014 nur knapp hinter den Preisen Dänemarks, wo für die gleiche Menge Strom 30,40 Euro fällig wurden.
Die Angaben stellte das Statistikamt Eurostat bereit. Im Durchschnitt müssen private Verbraucher in der EU 20,80 Euro für 100 Kilowattstunden Strom bezahlen. Während Deutschland in puncto Strompreis im europäischen Vergleich einer der Spitzenreiter ist, befindet sich das Land beim Gaspreis im Mittelfeld.
Grund für die hohen Kosten in Deutschland sind vor allem Steuern und Abgaben. So gehen rund 52 Prozent der Stromkosten an den Staat. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung sieht in dieser Entwicklung die Gefahr einer wachsenden sozialen Ungerechtigkeit, da vor allem finanziell schwächere Haushalte unter den hohen Stromkosten leiden. Für den langfristigen Erfolg der Energiewende müsse sich daher zukünftig einiges ändern und sehr viel mehr auf soziale Ausgewogenheit und Kosteneffizienz geachtet werden.
Während private Haushalte durch die EEG-Umlage belastet werden, könnten eine Reihe weiterer Unternehmen von der Umlage teilweise befreit werden. Entsprechende Rabatte für Unternehmen, deren Stromkosten zumindest einen Anteil von 20 Prozent an der Bruttowertschöpfung haben, wurden von der EU-Kommission bereits genehmigt. Die Ausnahme betrifft in erster Linie Unternehmen, die international tätig sind und durch zu hohe Stromkosten nicht ins Hintertreffen geraten sollen.
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