Blackout-Abwehr kommt Verbraucher teuer zu stehen
20.01.2016 – Der rasante Ausbau der erneuerbaren Energien bringt die deutschen Stromnetze zunehmend an ihre Belastungsgrenze. Entsprechend häufig mussten die Netzbetreiber 2015 eingreifen, um einen Blackout zu verhindern. Die Kosten für die ergriffenen Maßnahmen müssen die Verbraucher tragen.
Der Ausbau der Stromnetze geht weiterhin nur schleppend voran. Die Folge: 2015 mussten die Netzbetreiber besonders häufig eingreifen, um einen drohenden Blackout in Deutschland zu verhindern. Die Maßnahmen zur Blackout-Abwehr umfassen beispielsweise das Hoch- und Runterfahren von Kraftwerken und das Abrufen der Netzreserve. „Die Kosten für Maßnahmen, die das Stromnetz stabilisieren, haben bereits 2015 die Milliardengrenze geknackt.“, teilte Tennet-Geschäftsführer Urban Keussen am Sonntag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mit.
Die Kosten für diese Stabilisierungsmaßnahmen werden über steigende Netzentgelte an die Verbraucher weitergeleitet. Die Netzentgelte haben einen Anteil von rund einem Fünftel an der Zusammensetzung des Strompreises. 2016 muss folglich mit deutlich steigenden Strompreisen gerechnet werden. Im Durchschnitt geht die Bundesnetzagentur von einer Preissteigerung von rund sechs Prozent aus. Regional könnten die Preise allerdings noch deutlicher steigen.
Zumindest mittelfristig dürfte sich an der aktuellen Situation wenig ändern. Zwar ist der Bau großer Stromtrassen in Planung, deren Fertigstellung dürfte sich aber noch über Jahre hinziehen. Lediglich knapp über ein Viertel der geplanten Leitungen waren Ende 2015 fertiggestellt. Es ist daher davon auszugehen, dass die Netzentgelte und damit die Strompreise für Endverbraucher auch in den nächsten Jahren weiterhin anziehen werden. Von diesen tendenziellen Preissteigerungen sind sämtliche Verbraucher betroffen.
Vollkommen machtlos sind private Verbraucher gegenüber teuren Stromtarifen aber nicht. Über die regelmäßige Durchführung von Strompreisvergleichen ist es durchaus möglich günstige Tarife aufzuspüren und auf diese Weise die Stromrechnung so gering wie möglich zu halten.
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